Verrückte Kreaturen, Absurditäten und jede Menge Wunder zwischen Traum und Wirklichkeit - das konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Bühne der Aula des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei der Aufführung des Klassikers „Alice im Wunderland“ am 11. Juni erleben.
Das Buch aus dem Jahr 1865 gilt als erfolgreichstes britisches Kinderbuch – immer noch vor Harry Potter. Der Autor Lewis Carroll verband die literarische Tradition des Märchens mit der Absurdität der Nonsens-Literatur, die Mitte des 19. Jahrhunderts in England salonfähig wurde.
Seit Beginn des Schuljahres arbeiteten die 12 Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses der Q1 unter Leitung von Deutschlehrerin Karin Leser intensiv an der Inszenierung des Stückes in der Theaterfassung von Florian Dietel, bereicherten es mit eigenen Ideen und entwickelten ein spritziges und äußerst witziges Stück. Das Besondere an dieser Inszenierung war, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler mehrmals ihre Rollenidentitäten wechselten!
Die Geschichte dürfte jedem bekannt sein: Alice folgt im Traum einem weißen Kaninchen in dessen Bau und gerät in ein unterirdisches Wunderland.
Merkwürdige Wesen und Fabeltiere – der verrückte Hutmacher, die Grinsekatze, die Herzogin, der Frosch, der Siebenschläfer, die Raupe, der Schmetterling, das weiße Kaninchen, der pfiffige Koch, eine rappende Torte, sprechende Spielkarten samt ihrer Herz-Königin und dem Herz-König und viele andere – leben in dieser Traumwelt nach ihrer eigenen Unsinnslogik.
Die Bewohner des Wunderlands lassen keine Gelegenheit aus, Alice zu kritisieren, und benehmen sich ihr gegenüber sogar ziemlich unfreundlich. Bei einem Krocketspiel zwischen der Herzogin und der Königin dienen Flamingos als Schläger.
Zudem will die autoritäre Königin alle, die ihr widersprechen, enthaupten lassen, allerdings vergisst sie es auch sofort wieder.
Am Hof der Herz-Königin kommt es schließlich zum großen Showdown ...
In der Titelrolle glänzten Tami Burbach (1. Akt) und Cheyenne Aleit (2. Akt), die im jeweils anderen Akt auch den Märzhasen und das Kaninchen spielten.
Ihre Wandlungsfähigkeit bewiesen eindrucksvoll Livanur Kadioglu (Melissa/Herzogin/Schmetterling), Hannes Weber (Koch/Kaninchen), Daniele Fazio (Raupe/Schmetterling/Herz-Bube), Lea Idem (Schweinchen/Koch), Mert Özgün (Frosch/Grinsekatze), Constantin Müller (Tür/Herz-Zwei), Moritz Tang (Torte/Herz-Fünf) und Mia Becker (verrückter Hutmacher). Als glamouröse Herzkönigin und leicht verwirrter Herzkönig überzeugten Victoria Schäfer Samperio und Gabriel Wassermann im 2. Akt. Beide waren zudem im 1. Akt als Märzhase und Grinsekatze besetzt.
Besondere Lacher erhielt Moritz Tang als rappende Torte.
Unterstützt wurde der Literaturkurs durch Schülerinnen der Theater-AG der Klassen 5b (MaliaDux/Aurelia Grodecka/Lilli Kirchner/Valeria Seif/Saskia Steinbach/Ronja Umsonst) und 6a (Lilli Basedow/Juliane Griesenbeck/Hannah Schuppener/Emma Seiferth/Marla Weber), die die Aufführung als kleine temperamentvolle Fabelwesen bereicherten.
„Der Literaturkurs ist zu einer tollen Gemeinschaft geworden! Auch wenn die Probenzeit kurz vor den Aufführungen stressig war, ist es der Applaus allemal wert. Darauf arbeiten wir hin!“, meint Kursleiterin Karin Leser.
Diese Produktion wurde nur möglich durch die harmonische Zusammenarbeit der Bereiche Theater und Bühnentechnik. So kümmerten sich die Schülerinnen Verena Henk, Emily Schneider, Sina Saßmannshausen, Amina Lahrech und der Schüler Nikita Schäfer als Mitglieder der Technik-AG unter Leitung von Christian Kienel professionell um eine stimmungsvolle Beleuchtung der Bühne und um eine einwandfreie Akustik.
Viel Zeit und Kraft haben Karin Leser und ihr Kurs in die Proben und Vorbereitungen investiert. Mit Erfolg: Es war eine überaus gelungene und äußerst unterhaltsame Produktion, die beim Publikum sehr gut ankam und auch nach der Aufführung noch für Begeisterung sorgte.
Mit großem Applaus wurden alle Mitwirkenden am Ende für ihre tolle Leistung belohnt.
Kommt mit ins Wunderland!
Text und Fotos: Karin Leser