Zwei Tage lang begaben sich die beiden 10. Klassen des Gymnasiums Schloss Wittgenstein auf eine eindrucksvolle und bewegende Reise in die Vergangenheit: Vom Ettersberg mit der Gedenkstätte Buchenwald bis hin zu den Wirkungsstätten von Goethe und Schiller in der historischen Altstadt von Weimar.
Am ersten Tag stand der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald im Fokus. Hoch über der Stadt Weimar gelegen, markiert das ehemalige Konzentrationslager einen der dunkelsten Orte deutscher Geschichte. Zwischen 1937 und 1945 wurden hier über 56.000 Menschen ermordet – ein bedrückendes Zeugnis nationalsozialistischer Verbrechen. Die Schülerinnen und Schüler erkundeten zunächst die Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers. Anschließend führte ein Rundgang über das weitläufige Außengelände zu ehemaligen Barackenstandorten, dem Krematorium und dem Mahnmal auf dem Appellplatz. Die Konfrontation mit den authentischen Orten und Schicksalen hinterließ bei vielen Jugendlichen einen tiefen Eindruck.
Am zweiten Tag führte der Weg ins Herz der Kulturstadt Weimar. Im Rahmen thematischer Stadtführungen begaben sich die Klassen auf die Spuren von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller – zwei der bedeutendsten Vertreter der deutschen Klassik. Der Stadtrundgang verband Orte wie das Goethehaus, das Schillerhaus und das Deutsche Nationaltheater mit spannenden Erzählungen aus dem Leben und Wirken der beiden Dichter. Dabei wurde auch deutlich, warum Weimar zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt: Die Stadt steht wie kaum eine andere für das humanistische Erbe Europas – und bildet damit einen scharfen Kontrast zur Unmenschlichkeit von Buchenwald nur wenige Kilometer entfernt.
Begleitet wurden die Klassen von Frau Becker-Gockel, Frau Lefarth und Herrn Rohrbach. Ihr Fazit fiel durchweg positiv aus: „Solche Exkursionen sind unersetzlich. Sie ermöglichen ein tieferes Verständnis historischer Zusammenhänge und fördern eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Außerschulische Lernorte vermitteln oftmals mehr als der klassische Unterricht“, betonte Frau Becker-Gockel.
Die zweitägige Exkursion verband auf eindrucksvolle Weise historisches Lernen mit kultureller Bildung – und hinterließ bleibende Eindrücke bei allen Beteiligten.
Text: André Rohrbach
Foto: André Rohrbach